Eine Wanderung vom Krak-Hügel, bringt dich mitten hinein in die lebendige Geschichte und Kultur dieser Stadt und dem historischen Herz Polens. Zu Fuß über die Weichsel, vorbei an der mittelalterlichen Burganlage Wawel, majestätischen Kirchen und lebhaften Plätzen. Dieser Weg führt dich von ruhigen Hügeln bis in das Zentrum des Stadtlebens von Krakau. Am Startpunkt auf dem Krak-Hügel erwartet dich ein Blick über die Stadt und ihre markanten Sehenswürdigkeiten. Die Burg Wawel, der Kościuszko-Hügel und die sich durch Kleinpolen schlängelnden Weichsel, das alles kannst du sehen.
Auf dem Krak-Hügel: Ein Panoramablick auf Krakau
Der Krak-Hügel (Kopiec Kraka) bietet Dir die perfekte Einstimmung auf eine Wanderung durch Krakau. Dieser künstliche Hügel soll im 7. Jahrhundert errichtet worden sein und gehört zu den ältesten Bauwerken der Stadt. Benannt ist er nach dem legendären Gründer Krakaus, Fürst Krak, und ist eine wichtige historische Stätte für die Krakauer Bevölkerung. Hier oben hast Du eine grandiose Aussicht über die Stadt. Du siehst die Weichsel, die sich durch die Stadt schlängelt, die Wawelburg mit ihren imposanten Türmen und Mauern und den Kościuszko-Hügel im Westen, der ebenso ein Wahrzeichen ist. Bei gutem Wetter kannst Du bis zur Hohen Tatra schauen.
Bergab zur Josefskirche
Vom Krak-Hügel aus geht es zu Fuß in Richtung der Josefskirche (Kościół Świętego Józefa), einer der schönsten neugotischen Kirchen. Diese beeindruckende Kirche aus dem frühen 20. Jahrhundert thront auf dem kleinen Platz des Stadtteils Podgórze und ist für ihre kunstvollen Fassaden und ihren schlanken Turm bekannt. Die Josefskirche zieht auch durch ihre harmonische Gestaltung viele Besucher an. Vor der Kirche bieten sich Dir einige schöne Fotomotive, und wenn Du magst, kannst Du einen Blick ins Innere werfen, um die detailreichen Fresken und die filigranen Glasfenster zu bewundern.
ANZEIGE. Ohne geht es leider nicht.
Seit 2009 buche ich meine Unterkünfte über booking.com und stelle mir meine Reisen zusammen. Merke mir Hotels die mir gut gefallen, um sie in spätere Reisen zu integrieren. Bereut habe ich das nie. Aber seht am besten selbst.
TIPP
Krakau war für mich schon lange ein interessantes Reiseziel. Ich wollte mir die Altstadt ansehen und Bigos essen. Leider liegt ca. eine Autostunde vor Krakau - von Berlin aus gesehen - noch Ausschwitz und Birkenau. So ganz sicher war ich mir also nicht, ob ich Krakau besuchen kann ohne vorher im KZ gewesen zu sein. Krakau und die Jüdische Geschichte gehören irgenwie eng zusammen.
Egal wie Du dazu stehst, es gibt eigentlich keinen Weg daran vorbei, wenn du Krakau besuchen und kennenlernen möchtest. Der Besuch im Konzentrationslager ist eine gute Erfahrung. Nur damit du nicht vor verschlossenen Toren stehst. Spontan kannst du Ausschwitz nicht besuchen. Das muss Tage oder auch Wochen vorher geplant werden. Am besten du nutzt dafür eine Buchungsplattform wie GETYOURGUIDE und planst einen ganzen Tag dafür ein. Von Krakau aus werden die Touren perfekt organisiert.
Über den Holzsteg Vater Bernatka
Von der Josefskirche aus geht es nun ein paar Schritte weiter zur Brücke des Vater Bernatka (Kładka Ojca Bernatka). Eine zweigeteilte Brücke die Fußgänger und Radfahrer getrennt über die Weichsel führt. Die moderne Fußgängerbrücke verbindet die Stadtteile Podgórze und Kazimierz miteinander und ist seit ihrer Eröffnung 2010 eine beliebte Sehenswürdigkeit. Die Konstruktion der Brücke wirkt fast schwebend und besticht durch ihre Leichtigkeit. Die Brücke ist nicht nur eine bequeme Verbindung über die Weichsel, sondern wird auch von Kunstinstallationen geschmückt. Skulpturen von schwebenden Akrobaten machen die Brücke noch einzigartiger. Der Blick von der Mitte der Brücke über den Fluss und die umgebende Architektur ist besonders reizvoll.
Das jüdische Viertel Kazimierz
Nach der Überquerung der Weichsel erreichst Du das Jüdische Viertel Kazimierz, eines der faszinierendsten und historisch bedeutendsten Viertel Krakaus. Hier lebte einst eine große jüdische Gemeinde, deren kulturelles Erbe das Viertel bis heute prägt. Kazimierz ist bekannt für seine Synagogen, die engen Gassen und die alten, charmanten Gebäude, die die Geschichte der Gemeinde erzählen.
Der zentrale Platz, auch als Neuer Platz oder Jüdischer Platz (Plac Nowy) bekannt, ist ein pulsierender Treffpunkt. Hier findest Du Cafés, kleine Restaurants und Marktstände, die lokale Spezialitäten anbieten. Probiere zum Beispiel eine Zapiekanka – das polnische Pendant zur Pizza, eine lange Scheibe Baguette, belegt mit Käse, Pilzen und verschiedenen anderen Zutaten. Rund um den Platz findest Du auch einige Drehorte des Films „Schindlers Liste“. Steven Spielberg nutzte die historische Kulisse von Kazimierz, um die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs eindrücklich darzustellen.
Krakau?
Wenn Du noch nie in Krakau warst, dann helfen Dir Plattformen wie bspw. GETYOURGUIDE dabei einen ersten Überblick der Top Sehenswürdigkeiten der Stadt zu bekommen. Aber schau selbst, ob Dein Wunschziel dabei ist.
ANZEIGE. Ohne geht es leider nicht.
Zur Wawelburg: Ein königlicher Ort
Von Kazimierz aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zur berühmten Wawelburg. Die Wawelburg (Zamek Królewski na Wawelu) ist das historische Herzstück von Krakau und liegt auf einem Hügel direkt am Ufer der Weichsel. Diese Burganlage diente über Jahrhunderte hinweg als Sitz der polnischen Könige und ist heute ein Museum, das eine wertvolle Sammlung historischer Kunstwerke und königlicher Schätze beherbergt.
In der Wawel-Kathedrale (Katedra Wawelska) wurde nahezu jeder polnische König gekrönt. Auch viele nationale Helden und Heilige Polens sind hier beigesetzt. Besonders beeindruckend ist das Innere der Kathedrale mit ihren barocken Details, den kunstvollen Altären und der mächtigen Sigismund-Glocke im Turm. Wenn Du bereit bist, die Treppen zu erklimmen, erwartet Dich oben eine grandiose Aussicht über Krakau und die Weichsel. Der Arkadenhof des Königsschlosses bietet Dir einen Einblick in die Renaissance-Architektur und lädt dazu ein, die harmonisch gestalteten Bögen und Säulen zu bestaunen.
Die Altstadt von Krakau
Der nächste Abschnitt des Weges führt Dich von der Wawelburg in die Altstadt Krakaus. Dieser historische Kern der Stadt ist seit 1978 UNESCO-Weltkulturerbe und wird von einem grünen Ring, dem Planty-Park, umschlossen. Der Planty ist eine grüne Oase, der sich wie ein Gürtel um die Altstadt legt. Ein idealer Ort, um ein wenig Ruhe zu genießen. Auf dem Weg durch den Park kannst Du unter alten Bäumen spazieren, kleine Wiesen und gepflegte Blumenbeete betrachten und immer wieder auf Skulpturen und Denkmäler stoßen.
Der Rynek Główny: Herzstück der Altstadt
Schließlich erreichst Du den Rynek Główny, den zentralen Platz und das lebhafte Zentrum der Krakauer Altstadt. Dieser Platz gehört zu den größten mittelalterlichen Marktplätzen Europas und ist von prächtigen Gebäuden umgeben, die die wechselvolle Geschichte Krakaus widerspiegeln. Die berühmten Tuchhallen (Sukiennice) stehen imposant in der Mitte des Platzes und bieten eine Reihe von Ständen, an denen Du Kunsthandwerk, Souvenirs und Schmuck kaufen kannst.
Am Rande des Platzes erhebt sich der Rathausturm, das einzige erhaltene Überbleibsel des mittelalterlichen Rathauses. Nebenan findest Du die Marienkirche (Kościół Mariacki) mit ihren zwei ungleichen Türmen und dem weltberühmten Altar von Veit Stoß. Jede volle Stunde wird hier das Hejnał, ein Trompetenspiel, jeweils einmal in jede Himmelsrichtung gespielt, das abrupt abbricht – eine Erinnerung an die Legende des Trompeters, der einst die Stadt vor einer mongolischen Invasion warnte.
Ein gelungener Abschluss
Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch die Geschichte und Kultur Krakaus endet Dein Rundgang hier auf dem Rynek Główny. In den Cafés rund um den Platz kannst Du den Spaziergang Revue passieren lassen und die lebhafte Atmosphäre Krakaus genießen. Hier im Herzen der Stadt spürst Du die Energie und den historischen Reichtum von Krakau und erlebst die polnische Gastfreundschaft.
Diese Route durch Krakau ist eine perfekte Möglichkeit, die Vielseitigkeit der Stadt zu erleben – von alten Mythen und Legenden auf dem Krak-Hügel über die Geschichte des jüdischen Lebens in Kazimierz bis hin zur prächtigen Architektur der Altstadt. Ein Spaziergang, der Dich Krakau in all seinen Facetten entdecken lässt.
Krakau und die Brüder Kyrill und Method
Krakau ist nicht nur ein Ort der polnischen Geschichte, sondern auch ein zentraler Punkt der christlichen Kultur in Osteuropa. Die Heiligen Brüder Kyrill und Method, die aus Thessaloniki stammten, werden oft als „Apostel der Slawen“ bezeichnet und spielten eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des Christentums unter den slawischen Völkern. Im 9. Jahrhundert reisten die beiden Brüder auf Mission nach Großmähren, um die slawische Bevölkerung zu missionieren und eine eigene slawische Schrift zu entwickeln. Ihre Wirkung war jedoch weitreichender, da ihr Einfluss bis nach Polen und somit auch nach Krakau reichte. Die beiden Heiligen schufen die Grundlage für die Entwicklung der slawischen Kultur und des Glaubens, der auch in Krakau durch die Jahrhunderte fest verankert blieb.
Die katholische Kirche Polens verehrt Kyrill und Method bis heute als Wegbereiter der christlichen Kultur in Osteuropa, was Du in Krakau an vielen Stellen erkennen kannst – von Kirchenfesten bis hin zu Denkmälern, die an das Erbe der beiden Brüder erinnern. Krakau wurde so nicht nur zu einem Zentrum des christlichen Glaubens in Polen, sondern auch zu einem Ort der geistigen Verbindung zu den slawischen Ursprüngen und der europäischen Kulturgeschichte.
Kleiner Hinweis: Kyrill und Method sind mir schon bei meiner Reise durch Nordmazedonien über den Weg gelaufen. Besser gesagt im Zusammenhang mit Kliment von Ohrid der den Vorgänger der Kyrillischen Schrift entwickelte und eine Art Grundlage für die spätere Verbreitung des Christentums über die Slawische Welt legte.
Johannes Paul II. – Ein berühmter Sohn der Stadt
Krakau war die Heimatstadt eines der bekanntesten Päpste der Neuzeit: Johannes Paul II., geboren als Karol Wojtyła. Er lebte hier fast sein ganzes Leben, bevor er 1978 zum ersten polnischen Papst in der Geschichte gewählt wurde. Krakau war der Ort, an dem er seine Theologie studierte und seine ersten Schritte im kirchlichen Dienst machte. Er war ein zentraler Akteur im Widerstand gegen die kommunistische Unterdrückung und spielte eine entscheidende Rolle in der Bewahrung des katholischen Glaubens in Polen.
Besonders die Bischofsresidenz in Krakau, wo er als Erzbischof von Krakau tätig war, und die Wawel-Kathedrale, in der er viele Messen hielt, sind Orte, die eng mit seinem Vermächtnis verbunden sind. Die Stadt ehrt Johannes Paul II. auf vielfältige Weise, von Denkmälern bis zu Straßennamen, und hält sein Erbe lebendig. Seine tiefe Verbundenheit mit Krakau und seine starke Ausstrahlungskraft als Papst haben ihm einen festen Platz in den Herzen der Krakauer und der gesamten polnischen Bevölkerung eingebracht. Johannes Paul II. ist nicht nur für die Stadt Krakau eine historische Figur, sondern auch für Millionen Menschen weltweit ein Symbol für Glauben, Mut und Freiheit.